Traumaberatung in den Beratungsstellen in Diepholz und Sulingen

Foto: Alejandro Lopez, Lizenz: CC BY-SA 2.0, Quelle: www.flickr.com
Foto: Alejandro Lopez, Lizenz: CC BY-SA 2.0, Quelle: www.flickr.com

Traumaberatung: Ein zusätzliches Angebot für Frauen, die Häusliche Gewalt oder Trennung/Scheidung erlebt haben.

Viele Frauen kommen in die Beratungsstellen, um erste Informationen zum Thema Häusliche Gewalt, Trennung und Scheidung zu erhalten, nächste Schritte für die Zukunft zu planen oder um erst einmal über ihr Anliegen zu reden.

In vielen Gesprächen wird deutlich, dass es den Frauen nicht gut geht. Sie sind gesundheitlich beeinträchtigt und denken über weitere therapeutische Hilfen nach. Insbesondere Frauen, die von Häuslicher Gewalt betroffen sind, scheinen ihre traumatischen Ereignisse nicht alleine bewältigen zu können. Sie sind oft von einer Vielzahl von traumatischen Erlebnissen belastet. Depressive Verstimmungen, Angstzustände, körperliche Beschwerden, Erinnerungen an die Erlebnisse, wiederkehrende Situationen und weitere Symptome beeinflussen ihr alltägliches Leben. Häufig können sie nicht zur Ruhe kommen, da oft auch äußerlich nicht genügend Sicherheit vorhanden ist. Trotz dieser Umstände wird nicht immer therapeutische Hilfe in Anspruch genommen, oft erst, wenn das Leiden gar nicht mehr auszuhalten ist. Der Zugang zu therapeutischen Hilfen wird zusätzlich mit langen Wartezeiten bei den Therapeuten erschwert.

Nicht nur Gewalt kann traumatisch sein, sondern auch eine Trennung vom Partner.

Während oder nach einer Trennung verändert sich für viele Frauen das bisherige alltägliche Leben und die Zukunft erscheint unsicher und häufig existenziell bedroht . Für einige Frauen ist das sehr belastend und scheint gesundheitliche Beeinträchtigungen auszulösen, wie unter anderem Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Gedankenkreisel, Zukunftsängste.

Traumaberatung, als ein konkretes Angebot in der Beratungsstelle, kann die Frauen unterstützen stabiler zu werden, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiederzuerlangen, sich sicherer zu fühlen, ein Stück Selbst- und Affektkontrolle sowie eine bessere Kontrolle des Erregungsniveaus zu erlangen, Hemmschwellen zu therapeutischen Einrichtungen abzubauen und Wartezeiten auf Therapieplätze zu überbrücken.

Folgende Punkte können Inhalte einer Traumaberatung sein:

Informationen zu traumatischen Erlebnissen

  • Aufklärung über mögliche traumatische Ereignisse
  • neurophysiologische Vorgänge
  • mögliche Symptome und Folgeerkrankungen
  • Traumaverarbeitung
  • Auswirkungen auf das eigene Leben und soziales Umfeld
  • Hilfsmöglichkeiten, Anlaufstellen

Stabilisierung im Außen/Umfeld

  • Abklärung der aktuellen Situation in Bezug auf: aktuelle Gewalterfahrung und Täterkontakte
  • Wohnung, Finanzen/Schulden
  • soziales Umfeld/unterstützende Kontakte, Lösungssuche für mögliche Veränderungen oder Umgang mit der jeweiligen Situation
  • Weitervermittlung an entsprechende Unterstützungseinrichtungen

Stabilisierung im Inneren

  • Klärung bisheriger Bewältigungsstrategien
  • Ressourcenorientierte Stabilisierungsübungen zur Orientierung im „Hier und Jetzt“
  • Notfallkoffer, Dissoziationsstopps, Abgrenzungsübungen, Techniken zur Etablierung von guten Gefühlen, Distanzierungstechniken schlechte Gefühle

Traumaberatung ist kein Therapieersatz und beinhaltet keine Exposition (Konfrontation mit dem traumatischen Erlebnis), Diagnose, pharmazeutische Indikation und Behandlung von Trauma-Folgestörungen.

Bei Bedarf verweist oder vermittelt die Mitarbeiterin in der Beratungsstelle an entsprechende Fachkräfte oder Einrichtungen. Auch bei körperlichen Beschwerden wird auf ärztliche Unterstützung verwiesen oder dorthin vermittelt.

Was die jeweilige Beratungsstunde beinhaltet wird mit der Klientin im Gespräch geklärt. Die Klientin kann ein einmaliges Gespräch für sich nutzen, um erste Informationen über Traumatisierung zu erlangen und sich über weitere Hilfen in der Beratung zu erkundigen. Sie kann aber auch mehrmals Termine vereinbaren, um weitergehende Hilfen, zum Beispiel in Form von Stabilisierungsübungen, zu erhalten.

Hier sind wir erreichbar:

Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Diepholz

Im Agendahaus
Rathausmarkt 2
49356 Diepholz
Tel.: (05441) 9923799
E-Mail: beratungsstellen@frauenhaus-diepholz.de
Sprechzeiten: montags 15.00–17.00 Uhr

Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Sulingen

Nienburger Straße 23c
27232 Sulingen
Tel.: (04271) 787625
Mobil: (0173) 5794924
E-Mail: beratungsstellen@frauenhaus-diepholz.de
Sprechzeiten: donnerstags 15.00–17.00 Uhr

Auch außerhalb der Sprechzeit können Termine vereinbart werden.

Über Silvia Lücke

Diplom-Pädagogin, Mitarbeiterin der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Diepholz, Weiterbildung in systemischer Therapie und Beratung, Gebärdensprachkenntnisse, Weiterbildung in Traumatherapie, Systemische Supervisorin (SG)