Entstehung der Beratungs- und Interventionsstelle (BISS)
Die Beratungs- und Interventionsstelle (BISS) bei Häuslicher Gewalt im Landkreis Diepholz existiert offiziell seit dem 16.01.2006. Im Vorfeld wurde bereits seit April 2003 durch das Projekt „zeitnahe Zweitintervention“ (zZI) Beratung für Opfer in Fällen Häuslicher Gewalt nach einem Polizeieinsatz angeboten.
Ein Ausgangspunkt zur zZI war das Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes im Jahr 2002
Um das Gesetz mit Leben zu füllen, waren Maßnahmen auf Landes- und Kreisebene gefordert, um einen effektiven Schutz der von Gewalt betroffenen Frauen und ihrer Kinder zu erreichen.
Zunächst gab es keine Förderung
Der Wunsch der Polizeiinspektion Diepholz, die Faxprotokolle nach einem Einsatz Häuslicher Gewalt einer zuständigen Stelle zukommen zu lassen, war natürlich weiterhin ständiges Thema. Der Verein (in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen) bekam jedoch zunächst keinen Zuschlag für eine BISS-Stelle auf Basis eines der sechs geförderten Landesmodelle.
Zeitnahe Zweitintervention seit 2003
Aus unserer Verantwortung und Zuständigkeit für das Thema Gewalt im Landkreis Diepholz haben wir uns Mitte Dezember 2002 mit der Polizeiinspektion Diepholz getroffen, um zumindest ansatzweise die Arbeiten einer BISS zu übernehmen. Inhalt dieser Zusammenkunft war eine verbindliche Absprache für die zukünftige enge Zusammenarbeit zwischen der Polizeiinspektion Diepholz und dem Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz in Fällen Häuslicher Gewalt, welche im April 2003 in Form der zeitnahen Zweitintervention vereinbart wurde.
Zeitnahe Zweitintervention bedeutet, dass das Schutzhaus nach einem polizeilichen Einsatz Häuslicher Gewalt Kontakt zu den Opfern aufnimmt. Oft bedeutet dieser Anruf die Wende im Leben von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern.
Gründung der BISS im Jahre 2006
Im Herbst 2005 ergriff der Verein erneut die Chance, sich auf eine Beratungs- und Interventionsstelle zu bewerben. Die BISS arbeitet nun nach positivem Bescheid der Landesregierung seit Januar 2006. Das Neue: Es ist mehr Zeit für eine schnelle und zeitnahe Hilfe und Unterstützung vorhanden. Dies ist besonders wichtig, um Vertrauen aufzubauen und den Betroffenen Mut zu geben ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Die Arbeit der BISS verläuft bisher positiv. Die meisten Betroffenen empfinden es erleichternd, dass der Kontakt von der BISS ausgeht. Der erste Schritt in ein besseres Leben wird ihnen abgenommen.
Die BISS gehört zum Netzwerk gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Diepholz
Das heißt, dass die BISS, das Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz sowie die Beratungsstellen für Frauen und Mädchen (Standorte in Syke, Diepholz und Sulingen) eng zusammen arbeiten. Auf diese Weise haben wir die Möglichkeit für die von Gewalt bedrohten und betroffenen Frauen und ihre Kinder Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sie optimal beraten werden können, Schutz und Sicherheit finden sowie Unterstützung erfahren, die auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.