Praktikum

Foto: Ernst Vikne, Lizenz: CC BY-SA 2.0, Quelle: www.flickr.com
Foto: Ernst Vikne, Lizenz: CC BY-SA 2.0, Quelle: www.flickr.com

Praktikumsplätze im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz

Wir bieten Praktikumsplätze im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz an. Wenn Sie Studentin in dem Bachelorstudiengang oder Masterstudiengang Soziale Arbeit in Humandiensten, der Psychologie, Soziologie oder Sozialwissenschaften sind, finden Sie bei uns ein interessantes Aufgabenfeld. Wenn Sie Interesse an einem Praktikum haben, kontaktieren Sie uns bitte. Wir freuen uns auf Sie!

Nachfolgend einige Erfahrungsberichte ehemaliger Praktikantinnen

Merle Niemeyer (2017)
Rieke Storck (2014)
Liane Neese (2013)
Tanja Cossmann (2012)
Franziska Sablotny (2011)
Katharina Wilms (2008)
Nina Brückner (2008)
Ivonne Egbert (2007)
Tsering Chungdha Gurung (2007)
Kerstin Meyer (2002)
Diana Hölzinger (2002)

Praktikumserfahrungen

Merle

von Merle Niemeyer (2017)

Ich bin Merle Niemeyer, 21 Jahre alt und komme aus Sulingen. Seit 2015 bin ich Studentin der Erziehungswissenschaften an der TU in Braunschweig. Im Rahmen meines Studiums hatte ich ein 5-wöchiges Praktikum zu absolvieren, wofür ich das Frauen- und Kinderschutzhaus in Diepholz auswählte.

Bisher hatte ich viele Erfahrungen im Bereich der Sonderpädagogik gesammelt, beispielsweise in der Lebenshilfe. Von diesem Praktikum versprach ich mir nun, nochmal ein anderes Feld der Sozialen Arbeit kennenzulernen, welches sich mehr mit direkter Beratung von Klientinnen in schwierigen Lebensphasen beschäftigt. Vor allem interessierte mich der Alltag der Bewohnerinnen im Haus. Das Thema „Häusliche Gewalt“ war mir so noch nicht vertraut und ich war gespannt, auf die neuen Einblicke.

Während meiner Zeit im Schutzhaus habe ich viel mit den Kindern zusammen gearbeitet. Häufig habe ich sie von der Schule abgeholt, mit ihnen Hausaufgaben gemacht und sie betreut, wenn ihre Mütter Termine hatten. Die Frauen habe ich unterstützt beim Ausfüllen von Anträgen. Oft bin ich auch mit ihnen zu verschiedenen Ämtern gefahren. Durch den persönlichen Kontakt zu den Bewohnerinnen ist schnell ein Vertrauensverhältnis entstanden. Besonders gefreut hat mich, dass die Frauen mich auch von sich aus um Hilfe gebeten haben. Die Dankbarkeit der Frauen gegenüber dem Team hat mir gezeigt, wie wichtig diese Arbeit ist. Zudem habe ich gern auch einige Dinge im Büro erledigt. Das Vervollständigen der Akten und das Schreiben der Protokolle von den wöchentlichen Teamsitzungen gehörten mit zu meinen Aufgaben.

Neben den Tätigkeiten im Haus konnte ich auch die Arbeit in den Beratungsstellen verfolgen. Ich durfte bei Gesprächen mit Klientinnen dabei sein, sowie beim wöchentlichen Mädchentreff, wofür ich auch selbst eine Bastelaktion vorbereitet habe. In der letzten Woche meines Praktikums bin ich mit zur BBS in Diepholz gefahren, wo mit den Jugendlichen eine Unterrichtseinheit zum Thema „Gewalt in Paarbeziehungen“ veranstaltet wurde. Die Tatsache, dass nicht nur eine Nachsorge von Betroffenen wichtig ist, sondern ebenso präventive Maßnahmen, sind mir bewusst geworden. Die Beratungs- und Interventionsstelle wurde mir ebenfalls von einer Mitarbeiterin ausführlich vorgestellt, die mir einen Einblick in ihre tägliche Arbeit gewährte. Die intensive Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie Beratungsstellen, der Polizei oder dem Jugendamt hat mich beeindruckt.

Auch an einigen besonderen Veranstaltungen habe ich mit Freude teilgenommen. Beispielsweise wurde von dem Weissen Ring eine Ausstellung zum Thema „Häusliche Gewalt“ organisiert, wo ich bei der Eröffnung dabei war. Außerdem wurde von den Frühen Hilfen in Sulingen ein Film gezeigt mit anschließender Diskussion zum Thema „Postpartale Depression“. An einem Treffen des Psychosozialen Arbeitskreises durfte ich ebenfalls teilnehmen.

Durch diese sehr vielfältigen Arbeitsbereiche habe ich einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Hilfe bei Häuslicher Gewalt bekommen. Es wurde nie langweilig und gab immer etwas Neues, Spannendes zu tun.

Abschließend kann ich sagen, dass das Praktikum meine Erwartungen übertroffen hat. Ich wurde sehr herzlich im Team aufgenommen und mir wurde viel Vertrauen geschenkt. Ich bedanke mich für die tolle Zeit und wünsche allen eine stressfreie, schöne Zukunft!

Erfahrungsbericht

Rieke

von Rieke Storck (2014)

Ich bin Rieke Storck, komme aus Diepholz und studiere im 5. Semester Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Universität Vechta. Von Mitte Februar bis Ende März absolvierte ich ein 6-wöchiges Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus. Das Thema Häusliche Gewalt hat mich schon immer sehr interessiert. Als ich dann im Internet auf das Frauen- und Kinderschutzhaus gestoßen war, wurde mir schnell klar, dass ich dort mein Praktikum machen wollte. Bereits die Internetseite vermittelte mir einen kleinen Einblick darüber, was mich in meinem Praktikum erwarten würde. Vor allem die Arbeit mit erwachsenen Frauen und ihren Kindern hat mich angesprochen. Ebenfalls motiviert hat mich, die Bewohnerinnen in allen Lebensbereichen unterstützen und begleiten zu dürfen.

Meine Erwartungen an meinen Praktikumsplatz wurden voll und ganz erfüllt. An meinem ersten Tag wurde ich von den Mitarbeiterinnen sehr herzlich empfangen. Durch einen kleinen Ausflug mit den Bewohnerinnen hatte ich gleich die Gelegenheit, diese besser kennen zu lernen. Sie waren mir gegenüber sehr offen, sodass wir schnell ins Gespräch kamen. Auch die Mitarbeiterinnen haben mich von Anfang an mit in den Arbeitsalttag im Frauen- und Kinderschutzhaus einbezogen. Besonders das Zusammenspiel zwischen eigenständiger Arbeit und Teamarbeit hat mir gefallen. So konnte ich die Frauen bei wichtigen Terminen, Schul- und Kindergartenbesuchen sowie zum Einkaufen begleiten. Auch ein gemeinsames Kochen mit den Bewohnerinnen und den Kindern wurde organisiert. Dabei hatte ich die Möglichkeit, mehr von ihnen und ihren Lebensumständen zu erfahren. Des Weiteren war ich für die Betreuung der Kinder zuständig, wenn ihre Mütter Termine hatten. Auch diese Arbeit hat mir sehr gut gefallen. So half ich den Schulkindern bei ihren Hausaufgaben oder spielte mit ihnen auf dem Innenhof und im Spielzimmer.

Auch hatte ich die Möglichkeit, einen Einblick in den Aufgabenbereich der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen zu bekommen, indem ich bei einem Beratungsgespräch hospitieren durfte. Darüber hinaus konnte ich mir durch Informationen der BISS Mitarbeiterin ein Bild von ihrem Tätigkeitsfeld machen.  Auch bei der Büroarbeit konnte ich behilflich sein. Durch die gute Einführung von Gisela lernte ich, Statistiken zu erstellen oder Handkassen zu bearbeiten.

Besonders gut gefallen hat mir der Weltfrauentag am 8. März. Im Vorfeld habe ich bei den Vorbereitungen geholfen und Einkäufe erledigt. Am Feiertag selbst konnte ich ehemalige Bewohnerinnen des Hauses kennenlernen. Jede hatte etwas Leckeres aus dem Heimatland mitgebracht, wodurch ein internationales Buffet entstanden war. Bei herrlichem Wetter saßen ehemalige sowie auch neue Bewohnerinnen, Kinder und Mitarbeiterinnen zusammen und ließen es sich einfach nur gut gehen.

Innerhalb meines Praktikums habe ich eine Menge gelernt und erfahren. Ich habe sehr starke und tolle Frauen kennenlernen dürfen. Es war eine wunderschöne und lehrreiche Zeit, die mich auch in Bezug auf meinen späteren Berufsweg geprägt hat. Ich habe gesehen, wie vielseitig der Aufgabenbereich in einem Frauen- und Kinderschutzhaus ist, was mir sehr gut gefallen hat.

Vor allem danke ich den Bewohnerinnen, die mir sehr offen gegenüber getreten sind. Sie haben mich als vollwertiges Mitglied des Teams anerkannt und mich durch ihre Aufgeschlossenheit und ihre Stärke beeindruckt. Ein großes Dankeschön geht auch an die Mitarbeiterinnen des Hauses. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt, konnte jederzeit meine Fragen stellen und durfte mich in den komplexen Arbeitsalltag integrieren.

Ich wünsche allen Frauen sowie Mitarbeiterinnen ganz viel Glück, Stärke und  Zufriedenheit für die Zukunft.

 

Reflexion

Lianevon Liane Neese (2013)

Das zehnwöchige Praktikum war für mich eine interessante und aufschlussreiche Erfahrung. Die Erwartungen, mit denen ich in das Arbeitsfeld der Frauenhausarbeit gegangen bin, haben sich erfüllt. Die Mitarbeiterinnen haben mich sehr freundlich aufgenommen, teilweise entstand bei mir ein Gefühl der Zugehörigkeit. Ich wurde von Anfang an in den Arbeitsalltag mit einbezogen und hatte die Möglichkeit, viele Aufgaben einständig zu erledigen. Die Klientinnen haben mich ebenfalls als Teil des Gesamtteams akzeptiert und zeigten keinerlei Berührungsängste. Der direkte Kontakt mit ihnen hat mir tiefe Einblicke in deren Ängste und Nöte, aber auch in deren Stärken gegeben. Es war erstaunlich für mich, mitzuerleben, wie die betroffenen Frauen es schafften, Stück für Stück ihr Leben wieder eigenständig zu arrangieren und eigenverantwortlich in „die Hand zu nehmen“.

Durch das gute Zusammenwirken im Team konnten die Klientinnen optimal betreut und unterstützt werden. Mich hat diese Art der Zusammenarbeit bestärkt, auch in Zukunft im Team arbeiten zu wollen. Meine Praxisanleiterin, aber auch alle anderen Mitarbeiterinnen, sowohl die des Frauenhauses, als auch die der Beratungsstellen, waren jederzeit für meine Fragen offen. Ich fühlte mich sehr aufgehoben in diesem Team.

Zu Beginn des Praktikums war ich sehr gespannt, ob und wie ich es hinbekäme, die „Fälle“ so nah an mich heranzulassen, dass ich einerseits den Bedürfnissen der Klientinnen gerecht werden könne, anderseits aber auch genug Distanz zu entwickeln, um mich persönlich nicht damit zu belasten. Diese Balance habe ich für mich gut finden können. Es war eine erkenntnisreiche Zeit mit vielen Herausforderungen, aber auch mit viel Freude. Ich konnte einen Einblick in die Problematik der Häuslichen Gewalt und den damit verbundenen Anforderungen an alle Beteiligten gewinnen.

Im Frauenhaus leben die unterschiedlichsten Frauen aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichen Kulturen und Biografien zusammen. Das es in dieser Konstellation zu Konflikten kommen kann ist verständlich. Nichtsdestotrotz hat mich die Solidarität die unter den Klientinnen herrschte tief beeindruckt. Die Mitarbeiterinnen berichteten mir zwar, dass es in der Vergangenheit schon häufiger zu Streitigkeiten unter den Bewohnerinnen gekommen sei, ich persönlich habe so etwas jedoch während meines Praktikums nicht erlebt. Im Großen und Ganzen habe ich eine freundliche und rücksichtsvolle Atmosphäre unter den Klientinnen erfahren.

Auch der Blick auf die Kinder war für mich sehr aufschlussreich. Trotz der unterschiedlichsten Gewalterfahrungen die sie mitbrachten, erlebte ich sie zusehends fröhlicher und entspannter während des Aufenthaltes im Frauenhaus.

Mir ist klar geworden, wie wichtig der Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit und Prävention auf diesem Gebiet ist. Wenn die Zivilbevölkerung für die Thematik der Häuslichen Gewalt sensibilisiert ist, so bedeutet das auch ein Stück weit Schutz für die Opfer. Sehr interessant fand ich das Projekt „Bürgermut tut allen gut“, in dem es darum geht, Nachbarschaften gegen Häusliche Gewalt zu aktivieren und die Zivilcourage in der Bevölkerung zu stärken.

Diese Initiative wurde gefördert vom Landespräventionsrat Niedersachsen, und war ein Kooperationsprojekt von Polizei, Frauenunterstützenden Einrichtungen und dem Landkreis, der von der Gleichstellungsbeauftragten vertreten wurde. In eintägigen Seminaren wurden in diesem Rahmen „Mutbürger“ ausgebildet, zu denen ich mich nun auch zählen kann.

Sehr geholfen hat mir mein an der Universität erworbenes Wissen in der rechtlichen Thematik des SGB. So konnte ich die Klientinnen in Fragen unterstützen, die Leistungen dieser Art betrafen. Dazu gehörten z.B. Fragen nach dem ALG – II, aber auch Fragen, die das Familienrecht oder das Kinder- und Jugendhilferecht betrafen. Gerne hätte ich etwas mehr über das Ausländerrecht gewusst, denn ein großer Anteil der Klientinnen im Frauenhaus hat einen Migrationshintergrund.

Da ich mich nicht ganz aus der Frauenhausarbeit verabschieden wollte, habe ich eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Telefonbereitschaft angenommen. Auf diesem Wege bleibe ich weiterhin in Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und kann den Verein zum Schutz misshandelter Frauen und Kinder Landkreis Diepholz e.V. unterstützen.

 

Mein Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz

Tanjavon Tanja Cossmann (2012)

Mein Name ist Tanja Cossmann und bin 26 Jahre alt. Ich komme aus Vechta und studiere dort im 5. Semester Soziale Arbeit. Im Sommer 2012 habe ich ein 10-wöchiges Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz gemacht.

Die Entscheidung das Praktikum dort zu machen entstand hauptsächlich aus dem Gedanken heraus, dass Häusliche Gewalt ein Thema ist, dass in der Gesellschaft gerne tot geschwiegen wird und man kaum etwas darüber hört. Deshalb wollte ich mehr darüber erfahren. Auch weil meine bisherige Tätigkeit in der Pflege sich auf erwachsene Männer beschränkten. So konnte ich zwei neue Klientengruppen kennenlernen: Frauen und Kinder.

Bereits im Vorfeld wurde ich von meiner Anleiterin Doris Wieferich auf dieses schwierige Thema und die schweren Schicksale der Frauen und Kinder hingewiesen. Während des gesamten Praktikums hatte ich das Gefühl mit jeglichen Problemen mich an sie und die andern Mitarbeiter wenden zu können, denn sie haben mich alle sehr freundlich aufgenommen. Auch mit den Bewohnerinnen und vor allem den Kindern verstand ich mich auf Anhieb gut.

Von Anfang an trauten mir die Mitarbeiter viel zu und so durfte ich bald viele Aufgaben alleine erledigen, wie Begleitung zu Ämtern, Erstellung von Anträgen oder die Besichtigung eines Kindergartens. Ich durfte in jedem Bereich der Arbeit im Frauenhaus Einblick nehmen, z.B. auch die Buchhaltung und konnte mir dadurch ein sehr genaues Bild von den Tätigkeitsbereichen dort machen. Besonders gut gefallen hat mir die Arbeit mit den Kindern. Da ich darin bisher noch keinerlei Erfahrungen hatte, war ich äußert positiv überrascht, wie viel Spaß es gemacht hat mit den Kids etwas zu unternehmen.

Während des Praktikums konnte ich auch am Projekt „Bürgermut tut allen gut“ mitarbeiten, z.B. nahm ich an einer Schulung zum Thema Zivilcourage teil und war bei einem Infostand des Projektes in Barnstorf dabei. Auch in anderen Bereiche der Gewaltschutzarbeit konnte ich reinschnuppern, wie in die Arbeit der BISS, der Beratungsstelle oder der Onlineberatung.

Das Praktikum war wirklich wundervoll, spannend und lehrreich. Danke hierbei an alle Mitarbeiter, die mir alles erklärt und gezeigt haben und auch an alle Bewohnerinnen. Ich hab viele unglaublich tolle und starke Frauen und Kinder kennengelernt, die mich darin bestärkt haben mich weiterhin mit diesem Thema zu beschäftigen und mit dem Bürgermut-Projekt und dem Schutzhaus in Kontakt zu bleiben.


Mein Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz

Franziskavon Franziska Sablotny (2011)

Ich heiße Franziska Sablotny und studiere Soziale Arbeit an der Universität in Vechta. Im Rahmen meines Studiums muss ich ein 10-wöchiges Grundpraktikum machen, das ich nach dem 4. Semester ab dem 2. August 2011 im Frauen- und Kinderschutzhaus in Diepholz absolviert habe.

Nach längerem Überlegen habe ich mich für diese Einrichtung entschieden, da mich besonders die Kombination aus der Arbeit mit den Frauen und der Arbeit mit den Kindern interessiert hat. Im Vorfeld war ich sehr aufgeregt und habe mir viele Gedanken gemacht, ob ich mit der Arbeit in einem Frauenhaus zurecht kommen würde und mit den Schicksalen der einzelnen Frauen umgehen könnte.

Am ersten Tag wurde ich von den Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen freundlich aufgenommen und mir wurde viel Zeit eingeräumt, die Räumlichkeiten kennen zu lernen und mich mit allen Personen bekannt zu machen. Nach einer Eingewöhnungsphase durfte ich viele Aufgaben selbstständig erledigen und andere unter Anleitung ausführen. Dazu gehörte die Begleitung der Frauen zu verschiedenen Terminen, wie z.B. zum Arzt und zu verschiedenen Ämtern, wie z.B. zum Einwohnermeldeamt und zum Jugendamt. Außerdem unterstützte ich die Bewohnerinnen bei alltäglichen Sachen, wie z.B. beim Einkaufen, beim Ausfüllen von Anträgen, beim Schreiben von Bewerbungen oder bei der Wohnungssuche. Auch Post- und Bankgänge, das Erledigen von Einkäufen für das Haus und hauswirtschaftliche Arbeiten, wie Wäsche waschen und Zimmer vorbereiten, gehörte zu meinen Aufgaben. Auch die Betreuung der Kinder aus unterschiedlichen Altersstufen habe ich oft und gerne übernommen, da dadurch die Mütter entlastet wurden und sie so auch mal in Ruhe Dinge erledigen konnten.

Einen Einblick bekam ich auch in die Arbeit der BISS und in die Arbeit der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Diepholz. Außerdem konnte ich zweimal bei der Online-Beratung teilnehmen. So erfuhr ich, was in diesen Bereichen für Tätigkeiten anfallen und was bei der Arbeit wichtig ist.

Zudem hatte ich die Möglichkeit mit dem Praktikanten des Landkreises, der bei dem Projekt „Bürgermut tut allen gut“ mitgearbeitet hat, zusammen zu arbeiten und für dieses Projekt Aufgaben zu erledigen. Dadurch kam ich auch mit dem Bürgermut-Projekt in Kontakt, lernte das Mobile Beratungsteam kennen und konnte an einem Treffen teilnehmen.

Besonders schön war, dass ich gleich in der ersten Woche bei der Ehemaligenfahrt nach Bremerhaven mitfahren durfte. So hatte ich die Möglichkeit, auch ehemalige Bewohnerinnen und ihre Kinder kennen zu lernen und mich mit ihnen auszutauschen.

Insgesamt hat mir mein Praktikum sehr gut gefallen, da ich von den Mitarbeiterinnen in alle Tätigkeiten, die in so einer Einrichtung anfallen, eingebunden wurde. So habe ich einen guten und umfangreichen Einblick in die Arbeit in einem Frauenhaus bekommen.

 

Mein Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz

Katharinavon Katharina Wilms (2008)

Mein Name ist Katharina Wilms und ich studiere im 5. Semester Bachelor Soziale Arbeit an der Hochschule Vechta. Den Entschluss, mein 10-wöchiges Praktikum in dem Frauen- und Kinderschutzhaus zu absolvieren, entstand nach längerer Überlegung was mich für meine berufliche Zukunft reizen könnte und wo ich mich persönlich weiter entwickeln möchte. Ich habe zuvor hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und es hat mich gereizt einen Blick in die Arbeit mit Erwachsenen zu bekommen. Dazu kam der Vorteil, dass ich auch die Arbeitsform in der Beratung besser kennen lernen könnte.

Nach einem kurzen Vorstellen bei Doris Wieferich wartete ich auf eine Zusage, die ich dann zu meiner Freude bekam. Als der erste Arbeitstag begann, legte sich meine Aufregung gleich durch den freundlichen Empfang. Ich lernte das gesamte Haus kennen und die Frauen und Kinder, welche zur Zeit im Haus lebten. Von allen fühlte ich mich gleich offen aufgenommen und kam schnell ins Gespräch mit ihnen.

Während des Praktikums wurde ich in alle anfallenden Tätigkeiten einbezogen. Ich begleitete die Frauen bei Erledigungen, zum Gericht oder zu Arztterminen und was noch so anfiel. Mir wurde die Möglichkeit geboten an Erstgesprächen, Auszugsgesprächen, Teamgesprächen teilzunehmen und in der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen bei Beratungen zuzuhören.

Durch die Teilnahme an verschiedenen Arbeitskreisen wurde mir sichtbar gemacht, wie wichtig die Kooperation und der Austausch mit anderen Institutionen sein kann. Ich lernte den Ablauf kennen, wenn Frauen im Haus aufgenommen wurden und half z.B. die Zimmer vorzubereiten. Was ich immer als sehr positiv empfand, war das Wissen, mich immer an jede der Kolleginnen wenden zu können.

Für mich interessant war vor allem der Einblick in die Verwaltungstätigkeiten, worin Gisela, die gute Seele im FH, mich stets einbezog und mir viele Dinge zeigte. So bereitete ich die Telefonabrechnungen und Waschmarkenabrechnungen der Frauen vor, füllte Überweisungen aus, fertigte Notpläne an, usw. Dazu gehörten auch die Bank- und Postgänge.

Mit der Zeit im Praktikum wurde mir immer deutlicher, wie breit das Arbeitsfeld im Frauen- und Kinderschutzhaus ist. Es benötigt eine Zusammenarbeit mit den verschiedenen Behörden und Institutionen. Noch mehr beeindruckte mich die ständige Flexibilität, welche den Kolleginnen im Frauenhaus abverlangt wird. Kein Tag im Frauenhaus ist wie der Andere. Von einem Tag auf den Anderen kann eine Frau ins Haus dazu stoßen oder andererseits, dass Haus verlassen. Damit verbunden ist auch die individuelle Betrachtung jeder Frau und der mit ihr verbundene Weg, sie zu unterstützen für sich selbst eine Entscheidung für ihr weiteres Leben zu finden! Es gibt keinen festen Plan, wie das Leben zu verlaufen hat.

Die Arbeit im Frauenhaus lässt einen offener werden – offener gegenüber Kulturen und Religionen, gegenüber Lebensweisen. Und ich kann nur sagen, dass es mich neugierig gemacht hat, mich mehr damit auseinander zusetzten.

Die Frauen und Kinder im Haus werden aufgefangen und ihnen wird Ruhe geboten um Kraft zu tanken. Sie kommen aus unterschiedlichen Lebensräumen mit ihrer eigenen Geschichte und haben schon viel Kraft eingesetzt, in dem sie den Schritt gewagt haben ihre Situation zu verändern, in dem sie die Hilfe des Frauenhauses angenommen haben.

Dies bedeutet aber auch, dass sie sich mit ihrem eigenen Leben auseinander setzen müssen, unabhängig werden, um zu überlegen wie sie ihr Leben in Zukunft gestalten wollen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kolleginnen im Frauenhaus immer als Ansprechpartner zur Stelle sind und den Frauen mit Ruhe begegnen und ihnen dabei helfen. Es ist ein Haus, in dem Wertschätzung erfahren wird – ein Platz an dem sich die Frauen und Kinder ernst genommen fühlen können.

Da während meinem Praktikum viele Kinder im FH gelebt haben, konnte ich einen guten Einblick in die Arbeit des Kinderbereich bekommen. Mir wurde der Stellenwert dieser Arbeit sehr bewusst, da die Kinder genauso die Aufmerksamkeit und einen vertrauensvollen Ansprechpartner benötigen, wie die Mütter. Für sie bedeutet das Leben dort ebenso eine große Veränderung, mit der sie lernen müssen, umzugehen.
Wenn ich an die Zeit meines Praktikums zurück denke, kann ich sagen, dass ich sehr viele Eindrücke und Erfahrungen mitgenommen habe, die mich beruflich wie auch persönlich weitergebracht haben. Ich empfand die Arbeit als sehr positiv und kann mir vorstellen, später in dem Bereich zu arbeiten. Manchmal muss man lernen von seinen Vorstellungen los zulassen und versuchen durch die Augen eines anderen zu schauen. Ich möchte mich bei den Frauen und Kindern bedanken, dass ich sie für eine Zeit begleiten durfte und so offen empfangen wurde. Dasselbe gilt natürlich auch für meine Kolleginnen, die mich unterstützt haben, mein Praktikum als positive und effektive Zeit für mein Studium zu erleben. Danke!

 

Acht Wochen Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus

Ninavon Nina Brückner (2008)

Das Vorgespräch mit Doris Wieferich, der Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses Diepholz, war gut verlaufen. Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Ich brauchte noch acht Wochen Praktikum für mein Studium der Sozialen Arbeit, welches ich im 6. Semester an der  Fachhochschule in Hildesheim absolviere. Aber viel erfreulicher war für mich, dass sich durch das Praktikum für mich die Chance ergab, ein mir unbekanntes Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit kennen zu lernen. Über das, was mich bei der Arbeit erwarten würde, hat Doris mich im Vorgespräch informiert und ich war gespannt darauf, mich dieser Herausforderung zu stellen.

Das Team des Frauen und Kinderschutzhauses Diepholz hat mich gleich am ersten Tag freundlich aufgenommen. Mir wurde Zeit eingeräumt, mich mit den Räumlichkeiten und den anwesenden Frauen und Kindern vertraut zu machen. Nach der Eingewöhnungsphase durfte ich unter Anleitung und teilweise auch selbstständig Aufgaben übernehmen. Dazu gehörten formale Hilfestellungen, wie das Ausfüllen von Harz-IV-Anträgen, Begleitung zum Rechtsanwalt, zum Gericht, zur Agentur für Arbeit, etc. und Gesprächen mit den Frauen, sowie das Betreuen der Kinder mit altersgerechten Spielangeboten.

Während der ganzen Zeit standen mir die Mitarbeiterinnen immer für Rückfragen und Gespräche zur Verfügung. Dies war für mich gerade im Bezug auf den Umgang mit den Schicksalen der unterschiedlichen Frauen sehr wichtig und hilfreich.

Die Mitarbeiterinnen waren mir immer eine wichtige Hilfe und Stütze bei den mir zugetrauten Tätigkeiten. Ich hatte immer das Gefühl, dass mir hierbei  viel Vertrauen entegegengebracht wurde, wofür ich sehr dankbar bin.

Zusätzlich zu den Tätigkeiten im Frauenhaus hat Doris mir die Möglichkeit gegeben, auch an Treffen des PSAK und der Frauenhäuser teilzunehmen. Dadurch habe ich Einblicke in die Vernetzungsarbeit bekommen. Das war jeweils sehr interessant und hat mir abermals gezeigt, wie vielseitig die Arbeit im Frauenhaus auch nach außen hin ist.

Das Frauen- und Kinderschutzhaus arbeitet eng mit der Beratungs- und Interventionsstelle, sowie der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Diepholz und Syke zusammen. Dies hat mir ermöglicht, auch in den Bereichen Einblicke in diese Arbeit zu bekommen.

Krönender Abschluss meines Praktikums war der 8. März: Der Weltfrauentag! Zu diesem Anlass fand im Schutzhaus ein Brunch statt. Hierzu kamen ehemalige Bewohnerinnen zu Besuch. In geselliger Runde gab es die Möglichkeit zu Gesprächen und Erfahrungsaustausch.

Das Praktikum im Frauen und Kinderschutzhaus hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe mich in dem Team sehr wohl gefühlt. Auch fachlich und persönlich habe ich viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln können. Abschließend möchte ich dafür noch einmal „danke“ an das gesamte Team sagen.

 

Mein Praktikum im Frauenhaus

Ivonnevon Ivonne Egbert (2007)

Hallo! Mein Name ist Ivonne Egbert und ich studiere im 5. Semester Soziale Arbeit an der Hochschule Vechta. Im Rahmen meines Studiums habe ich ein 10-wöchiges Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz absolviert. Ich habe mich dazu entschieden mein Praktikum im Frauenhaus durchzuführen, nachdem ich im Internet auf das Schutzhaus gestoßen bin. Die fachliche Arbeit wird dort interessant geschildert und durch ein kurzes Vorstellungsgespräch mit Doris Wieferich wurde meine Entscheidung weiter verstärkt.

Mein erster Arbeitstag begann mit dem kennen lernen der Mitarbeiterinnen, der Frauen und ihrer Kinder. Ich hatte die Möglichkeit, ganz in Ruhe anzukommen und mir ein Bild von der Arbeit zu machen. In den ersten beiden Wochen wurde ich noch von einer gerade tätigen Praktikantin unterstützt.

Der Schwerpunkt meines Praktikums lag in der Arbeit mit den Frauen. Ich selbst war mir nicht ganz sicher, ob ich mit der Arbeit und den einzelnen Schicksalen zu Recht kommen würde. Allerdings wurde ich mit jedem Tag im Haus sicherer im Umgang mit den Frauen. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Frauen mir gegenüber geöffnet haben und so eine vertrauensvolle Grundlage für die Zusammenarbeit geschaffen wurde. Vor allem diese Tatsache hat mir das Gefühl gegeben, dass meine Entscheidung im FKSH mein Praktikum abzuleisten richtig war.

Ich hatte auch die Möglichkeit in der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Syke einige Eindrücke zu sammeln. Dort habe ich mit Monika Osterhues-Wilmes Einzelberatungsgespräche und ein Treffen der Frauengruppe begleitet. Auch das Bearbeiten von Anträgen und Formularen gehörte zu meinem  Arbeitsbereich. Hier habe ich z.B. behördliche Formulare (u.a. ALG-II-Antrag) gemeinsam mit den Frauen ausgefüllt.

Durch die Mitarbeiterin Gisela Bokelmann habe ich auch den Bereich der Verwaltung im Haus kennen gelernt! Sie hat mir einen Einblick in die Arbeit gegeben! Zusammen haben wir u.a. Rechnungen geschrieben und Abrechnungen für die Frauen in Form von Telefonabrechnungen bearbeitet.

Von den Mitarbeiterinnen kann ich nur sagen, dass mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht wurde. Ich habe immer das Gefühl gehabt ein Teil dieses Teams zu sein! DANKE an euch alle!

Abschließend kann ich noch einmal betonen, wie gut mir das Praktikum im Schutzhaus gefallen hat. Ich habe in so viele verschiedene Bereiche reinschauen können. Ich nehme aus diesem Praktikum einiges mit und bin allen Mitarbeiterinnen für ihre Unterstützung dankbar.

 

Mein Eindruck über mein Praktikum im Frauenhaus

Miruvon Tsering Chungdha Gurung (2007)

Es reicht nicht Ideen zu haben, viel wichtiger ist es, diese Ideen entgegen aller Widerstände umzusetzen. Meine Zeit als Praktikantin im Frauenhaus lehrte mich, dass das richtige Leben viel differenzierter ist als unsere Studieninhalte.

Wenn Frauen in das Frauenhaus kommen, sind Sie erschöpft und durch die neue Situation stark gefordert. Ich selbst hatte Zweifel, wie die Frauen mit der Situation fertig werden können. Nach sechs Wochen Praktikum war ich positiv überrascht, wie stark die Frauen in dieser kurzen Zeit Ihre Situation zum Besseren geändert haben.

Angenehm überrascht war ich, als ich aus nächster Nähe sehen konnte, wie sehr die Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen einer betroffenen Frau helfen konnten, den Blick von ihrem Alltag auf ihre und die Zukunft ihrer Kinder zu lenken. Die Frau machte enorme Fortschritte in sehr kurzer Zeit und fasste Mut und Hoffnung für ihr neues Leben.
Wesentlich dafür ist das Fördern der Hilfe zur Selbsthilfe und damit verbunden der Aufbau des Selbstwertgefühls der betroffenen Frauen. Die Mitarbeiterinnen halfen den Frauen so viel wie nötig war, sie forderten die Frauen aber auch, damit sie selbstständig Dinge in die Hand  nehmen. Die Frauen werden durch diese Art der Hilfe gestärkt und wachsen über sich hinaus.

Die Kinder der Frauen die in das Frauenhaus kamen, waren mindestens genauso hilfebedürftig wie deren Mütter. Die Mitarbeiterinnen leisteten pädagogische Hilfe und halfen den Müttern im Umgang mit ihren Kindern. Sie brachten Struktur in die Erziehung der Kinder, so dass man Fortschritte in deren Verhalten in kurzer Zeit sehen konnte. Somit wurde der Alltag der betroffenen Frauen erleichtert, und sie hatten den Freiraum sich über ihren weiteren Weg klar zu werden.

Beeindruckt war ich von den Besonderheiten dieses Frauenhauses, zum Beispiel erhielten die Frauen nach einer Woche Aufenthalt im Haus die Schlüssel für das Haus und hatten dadurch die Freiheit zu kommen und zu gehen wann sie wollten. Auch konnten die Frauen nach vorheriger Absprache Besuch im Haus empfangen. Die Mitarbeiterinnen hatten aber immer noch den Überblick wem sie vertrauen konnten, damit diese Freiheit nicht zum Schaden anderer ausgenutzt werden konnte.

Ein paar Frauen kehrten vom Frauenhaus auch in ihr altes Leben zurück, doch in dem Wissen, dass sie Dinge ändern können und dass ihnen mit dem Frauenhaus immer ein Ausweg bleibt. In einem abschließenden Gespräch wurde diesen Frauen Mittel und Wege gezeigt, ihre Situation zu bessern und die Dinge in die Hand zu nehmen.

Die Entscheidung, mein Praktikum in Diepholz zu absolvieren war sehr gut, denn hier hatte ich die Möglichkeit, in einem kleinen Team zu arbeiten. In kürzester Zeit habe ich eine große Breite von Erfahrungen in der sozialen Arbeit mit Frauen und Kindern sammeln können, ohne zu sehr in einem Arbeitsbereich behaftet zu sein.

Das Praktikum half mir auch, persönliche Schwächen und Stärken zu erkennen. Für mein weiteres Studium halte ich diese Erkenntnisse für sehr wichtig.

Ich danke allen Mitarbeiterinnen des Frauenhauses, besonders Doris Wieferich, der Leiterin des Frauenhauses, für das entgegengebrachte Vertrauen. Und dafür, dass ich in alle Bereiche der Arbeit im Frauenhaus hereinschnuppern konnte. Die Arbeit im Team gefiel mir sehr gut, es wurde immer besprochen, welche Schritte als nächstes zu tun sind. Jeder im Team hatte durch den guten Informationsaustausch die Möglichkeit, den betroffenen Frauen mit Kenntnis ihrer Vorgeschichte, in angemessener Weise zu helfen. Die Mitarbeiterinnen waren auch jederzeit in der Lage in verschiedenen Arbeitsbereichen zu arbeiten, wenn die entsprechende Kollegin nicht anwesend war.

Sehr dankbar bin ich dem Team des Frauenhauses auch für die Aufmerksamkeit die sie mir widmeten, und dass sie darauf acht gegeben haben, dass es mir gut ging und mir halfen, die neuen Erfahrungen und Einblicke gut zu verarbeiten.

Gerne möchte ich dem Frauenhaus und dem Team als Dank etwas zurückgeben, vielleicht als Dolmetscherin für Neapel oder Hindi. Sollte sich dazu eine Gelegenheit ergeben, dann zögert nicht und lasst es mich wissen.

„Die Unwissenheit ist eine Situation, die den Menschen so hermetisch abschließt, wie ein Gefängnis.“
Simone De Beauvoir

 

Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus

Kerstinvon Kerstin Meyer (2002)

Hallo! Ich bin Kerstin Meyer, 25 Jahre alt und studiere im 6. Semester Sozialpädagogik/Sozialarbeit an der Katholischen Fachhochschule in Vechta. Im Rahmen des Studiums leistete ich ein achtwöchiges Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus in Diepholz, von dem ich hier gerne ein wenig berichten möchte.

Mein Interesse an der Arbeit in einem Schutzhaus wurde eigentlich durch Erzählungen einer Dozentin geweckt, die selbst in einem FKSH tätig ist. Ich konnte mir immer wenig unter der Arbeit dort vorstellen und wurde immer neugieriger auf dieses Arbeitsfeld.

Ich startete mein Praktikum am 11.02.2002 und wurde gleich am ersten Tag mit zwei Neuaufnahmen konfrontiert. Das heißt, es zogen gerade zwei Frauen mit ihren Kindern ins Schutzhaus ein und ich konnte mitbekommen, was als erstes geschieht, wenn eine neue Frau kommt. Zunächst war ich etwas verunsichert, denn die Frauen sind meistens sehr aufgewühlt und durcheinander. In Aufnahmegesprächen, an denen ich nach Absprache mit den schutzsuchenden Frauen teilnehmen konnte, stellte ich fest, dass sie schon etwas ruhiger wurden – ebenso die Kinder.

Ein Aufnahmebogen wurde erstellt, die Karteikarte ausgefüllt etc. – für mich war es sehr spannend, die einzelnen Schritte nach einer Aufnahme zu beobachten und zu begleiten. Natürlich war ich auch oft erschüttert über die jeweiligen Schicksale der Frauen. Aber darum ging es nicht, das merkte ich schnell. Ich versuchte, den Frauen zuzuhören, ihre Sorgen ernst zu nehmen und kompetente Hilfe anzubieten.

Mein Ziel des Praktikums war das theoretische und praktische Kennenlernen der Aufgaben und Arbeitsweisen im FKSH. Ich stellte fest, dass das Aufgabengebiet sehr breit gefächert ist in so einem großen Haus. Es gab eigentlich immer etwas zu tun.

Mein Tätigkeitsfeld war hauptsächlich der Frauenbereich. Die Frauen und auch die Mitarbeiterinnen brachten mit großes Vertrauen entgegen. Ich denke, dass das gerade in so einem Arbeitsfeld von großer Bedeutung ist. Die Frauen erzählten von ihrer Misshandlungssituation und von ihren Ängsten. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen – und meiner Person – suchten sie im Beratungsgespräch nach Lösungen und neuen Zukunftsperspektiven.

Aber es war nicht immer nur bitterernst, wir haben oft genug zusammen gelacht und auch viel Spaß gehabt. Besonders mit den Kindern hatte ich viel Spaß, denn hin und wieder beschäftigte ich mich auch mit ihnen, um die Mütter zu entlasten.

Natürlich übernahm ich auch hauswirtschaftliche Aufgaben, die in einem Schutzhaus genauso wichtig sind. Dazu gehört z.B. Wäsche waschen, Vorbereiten der Zimmer, Wäsche- und Bekleidungsausgabe. Und sogar in diesem Bereich habe ich viel gelernt! (Danke an Gisela und Sabine :-))

Interessant waren für mich die verwaltungstechnischen Aufgaben, wie z.B. Posteingänge und Postausgänge, Telefondienst, Überweisungsaufträge, Karteiführung und Aktenführung der Frauen. Besonders hier waren viele Sachen neu für mich.

Bei all meinen Tätigkeiten im Schutzhaus begleitete mich die Leiterin. Meine Fragen und ihre Aufmerksamkeit zu bestimmten Arbeitsinhalten für die Betroffenen führten immer zu einer wertvollen Reflexion meiner Tätigkeit und hatte somit eine ständige Verbesserung meines Arbeitseinsatzes zur Folge.

Am besten haben mir aber die Gespräche und Unternehmungen mit den Frauen gefallen. Das machte auch die meiste Zeit meines Praktikums aus. Ich half ihnen beim Ausfüllen von Anträgen und begleitete sie zu verschiedenen Behörden, wie z.B. zum Jugendamt, Sozialamt, Gericht etc. Das waren für mich sehr wichtige Erfahrungen, denn so lernte ich auch etwas über die Arbeitsweisen in Ämtern und deren Zusammenarbeit mit der Schutzeinrichtung kennen.

Ich könnte noch ewig so weiterschreiben, denn erlebt habe ich viel in meinem Praktikum. Aber das würde diese Seite sprengen, schätze ich. So hatte ich einen kleinen Einblick in die Schutzhausarbeit und ein schönes und lehrreiches Praktikum.

 

Praktikum im Frauen- und Kinderschutzhaus

Dianavon Diana Hölzinger (2002)

Hallo! Mein Name ist Diana Hölzinger. Ich bin 23 Jahre alt und studiere Erziehungswissenschaft im dritten Semester an der Hochschule Vechta. Das Grundstudium beinhaltet wie das Hauptstudium ein sechswöchiges Praktikum, welches ich im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz gemacht habe.

Die Idee, mich als Praktikantin im Frauen- und Kinderschutzhaus zu bewerben, entstand, als ich durch Zufall auf die Internetseite des Schutzhauses stieß. In einem Gespräch mit der Leiterin erfuhr ich, was die Arbeit in einem Schutzhaus alles beinhaltet und wie vielseitig sie ist. Nach diesem Gespräch stand mein Entschluss fest, mein Praktikum im Schutzhaus zu machen. Ich war gespannt auf die sechs Wochen, die vor mir lagen.

Am 08.07.2002 war es dann soweit. Der erste Tag begann für mich damit, die Frauen und Kinder kennen zu lernen, die zu der Zeit im Frauen- und Kinderschutzhaus wohnten und mich mit ihnen und dem Haus vertraut zu machen. Nach und nach wurde ich in verschiedene Arbeiten eingewiesen, wie zum Beispiel in den Telefondienst, wie Aufnahmen durchgeführt werden, Notdienstpläne gemacht werden und vieles mehr.

In den sechs Wochen erfuhr ich viel über die Erlebnisse der Frauen, die mir Vertrauen entgegenbrachten und das Gespräch suchten. Durch die Gespräche konnten sie sich mit ihrer Situation auseinandersetzen. Mir war bewusst, wie wichtig es war, gut zuzuhören und ihre Sorgen ernst zu nehmen.

Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt über die Arbeitsweise im Schutzhaus und über den Trägerverein der Einrichtung. Ganz neu war für mich, wie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden abläuft. Ich begleitete die Frauen zu Terminen beim Sozialamt, Jugendamt und Arbeitsamt und erhielt so einen Einblick, welche Möglichkeiten der Hilfen es für sie gibt. Bei finanziellen Problemen zum Beispiel, inwieweit sie bei der Miete einer eigenen Wohnung unterstützt werden können etc.

Besonders interessant war für mich, zu lernen, wie man Aufnahmen durchführt und nach welchen Kriterien man dabei vorgeht. Zuerst war ich etwas schockiert über die Aufnahmekriterien, aber im Gespräch mit der Leiterin wurde mir klar, dass dieses Schutzhaus, in dem sich die Frauen selbst versorgen müssen, nur so funktionieren kann. Dasselbe gilt für die Hausordnung. Nur wenn sich jeder an gewisse Regln hält, ist es möglich, dass so viele unterschiedliche Charaktere auf so engem Raum miteinander leben können.

Dadurch, dass das Haus in den sechs Wochen nicht voll belegt war, hatte ich die Möglichkeit, mich immer wieder mit dem neuen Opferschutzgesetz zu beschäftigen. Ich empfinde es als sehr wichtig, dass ein öffentliches Interesse an der Prävention von häuslicher Gewalt besteht und die Opfer mehr Unterstützung erfahren sollen. Allerdings habe ich auch mitbekommen, dass dies noch viel Arbeit erfordert und die Umsetzung des Gesetzes ganz am Anfang steht.

Besonders schön fand ich die Ehemaligenfahrt zur Landesgartenschau nach Bad Zwischenahn. Im Vorfeld stellte ich eine Infomappe für die Teilnehmerinnen zusammen, die dann während der Busfahrt herumgereicht wurde. Wir hatten superschönes Wetter und die Atmosphäre war gut. Sowohl die Frauen als auch die Kinder haben diesen Tag sichtlich genossen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich wichtige Erfahrungen gemacht habe, die mein Leben bereichert haben.

Entscheidend dafür, dass ich mich im Schutzhaus so wohlgefühlt habe, waren das gute Arbeitsklima und das gegenseitige Vertrauen. Alle Mitarbeiterinnen waren jederzeit bereit, meine Fragen zu allen möglichen Themen zu beantworten – Danke! Fasziniert hat mich auch das Geben und gleichzeitige Bekommen in der Schutzhausarbeit. Zu spüren, dass ich durch Aufmerksamkeit und „da-sein“ für die Frauen bzw. das Kind ein bisschen helfen konnte, war ein großes Geschenk.