Kundgebung am 16. September 2021 vor dem Landtag in Hannover

Demonstranten fordern bessere Finanzierung von Frauenhäusern. Bild: Screenshot aus NDR-Video
Demonstranten fordern bessere Finanzierung von Frauenhäusern. Bild: Screenshot aus NDR-Video

Novellierung der niedersächsischen Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen für Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind

Wir waren in Hannover, um mit vielen anderen Mitarbeiterinnen und Unterstützerinnen von Gewaltschutzeinrichtungen aus dem gesamten niedersächsischen Raum auf die prekäre Situation im Frauen- und Mädchenunterstützungssystem aufmerksam zu machen! Es ist uns wichtig, gegen die Entscheidungen der geplanten Richtlinie Stellung zu beziehen. Das Diepholzer Frauenhaus wäre von Kürzungen betroffen.

Die Kundgebung war eine gemeinsame Aktion der LAG der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V., der LAG der autonomen Frauenhäuser, der LAG der BISS-Stellen und des Verbundes der niedersächsischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen (sexualisierte) Gewalt.

Aktuell wird noch im Landtag über den Doppelhaushalt 2022/2023 sowie über die Förderrichtlinie zur Förderung der Frauenhäuser, Beratungs- und Interventionsstellen (BISS) und Fachberatungsstellen für gewaltbetroffene Frauen und Kinder debattiert.

Schon jetzt ist allerdings abzusehen, dass Frauenunterstützungseinrichtungen mit Kürzungen zu rechnen haben.

Und das, obwohl die Gewalt an Frauen und Mädchen während der Pandemie angestiegen ist und Frauenhäuser, BISS-Stellen und Fachberatungsstellen, als systemrelevant eingestuft, kontinuierlich im Einsatz für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen in Niedersachsen waren und nach wie vor sind!

Die Teilnehmerinnen gaben kund:

  • Wir verwehren uns gegen diesen massiven Eingriff in unsere fachliche Arbeit!
  • Wir fordern eine bedarfsgerechte und langfristige Finanzierung der Frauenhäuser, BISS-Stellen und Fachberatungsstellen in Niedersachsen!
  • Wir wollen einen Rechtsanspruch auf Schutz für die von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder

Die Kundgebung forderte die Landesregierung auf, die Fachkräfte und Betroffenen nicht im Regen stehen zu lassen. Als Symbol dafür trugen alle Teilnehmerinnen einen Regenschirm.

Presseberichte:

https://www.noz.de/lokales/georgsmarienhuette/artikel/2422585/demo-in-hannover-osnabruecker-frauen-fordern-mehr-gewaltschutz

https://www.sueddeutsche.de/leben/familie-hannover-demonstranten-verlaessliche-finanzierung-von-frauenhaeusern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210916-99-244881

https://regionalheute.de/amp/land-sieht-keine-ueberlastung-der-frauenhaeuser-durch-die-pandemie-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-1631787063/

Video:

(verfügbar bis 23.09.2021, 18:00 Uhr)

https://www.ardmediathek.de/video/niedersachsen-18-00/demonstranten-fordern-bessere-finanzierung-von-frauenhaeusern/ndr-niedersachsen

Über Doris Wieferich

Diplom-Sozialpädagogin, Leitung und Koordination der Einrichtungen des Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Diepholz, Systemische Organisationsentwicklerin und -beraterin, Zusatzausbildung in der klientenzentrierten Beratung, Systemische Paarberaterin im Kontext von Häuslicher Gewalt